Über Unabhängigkeit, Eigenverantwortung 

und das kosmische Gesetz der Resonanz
2018


Immer deutlicher wird mir vor Augen geführt, wie abhängig man ist, wenn ein Familienmitglied zum sogenannten „Pflegefall“ wird. Man findet sich plötzlich verstrickt in einem Netzwerk von Pflegedienst, Krankenkasse und Sozialamt. Ein von Menschen gemachtes Konstrukt, das vordergründig den Betroffenen und Angehörigen hilft, wobei es doch in Wirklichkeit um Geld geht. „Geld regiert die Welt“, das alte Sprichwort begegnet einem plötzlich fast täglich. Dabei ist es vergeblich, sich aufzuregen, sich zu wehren oder gar Anzeige zu erstatten, wenn Menschen sich auf Gesetze berufen, Zahlungen oder versprochene Leistungen hinauszögern oder Pflegekräfte ihre Aufsichtspflicht verletzen. Nur selten trifft man auf Mitgefühl. Es hat ein paar Jahre gedauert, bis ich das begriffen hatte und ich meinen Blickwinkel ändern konnte.

Ein interessantes Buch mit dem Titel „Black out“ wurde mir von meiner besten Freundin Barbara (wir kennen uns seit der 1. Klasse!) empfohlen. Stromausfall ist das Thema des Szenarios. In einem anschließenden Gespräch über das Buch kamen wir zu der Feststellung, dass man nichts tun kann, dass aber kreatives Denken und der feste Glaube an die eigene innere Führung jeden Menschen in unvorhergesehenen Situationen in eine gute Richtung führen können. Wir waren zunächst beruhigt. In mir keimte jedoch die Frage: „Wie kann ich Marcus die Mahlzeiten pürieren, wenn der Mixer nicht funktioniert?“ Ein dramatischer Gedanke, der eine Lösung forderte.
Dies ergänzend: Seit August 2012 wurde Marcus über eine Magensonde (PEG) ernährt. Er erhielt zunächst Sondennahrung, die von der Krankenkasse für viel Geld bezahlt wurde. Im Sommer 2013 entschied ich mich, selbst täglich frisch zu kochen, was ich für mich ohnehin seit dem 19. Lebensjahr praktizierte! Eine natürliche und gesunde Ernährung war uns wichtig.
In der Faschingswoche 2018 schließlich, hob ich einen größeren Betrag vom Konto ab und kaufte ein. Ich gebe zu, meine Aktionen wirkten nach außen wohl ziemlich übertrieben und panisch, weshalb ich mit fast niemandem darüber sprach. Ich kochte vor, mixte und füllte die Gerichte in Gläser, um sie haltbar zu machen. Auch ein Gefrierschrank braucht Strom! Ein Schlosser wurde beauftragt, endlich ein Schloss an der Tür zum Wein- und Vorratskeller anzubringen. Die Türe war bis dahin nicht verschließbar. Dann organisierte ich mir einen Rollwagen aus Edelstahl für einen Gasherd. Als Arbeitsplatte diente eine alte Kühlschranktür mit Edelstahlverkleidung. Sie stand 8 Jahre unbenutzt im Keller. Außerdem bestellte ich im Internet große Glasflaschen, um Trinkwasser darin abzufüllen, kaufte Kerzen und viele andere nützliche Dinge wie z.B. Toilettenpapier 😉.
Viele Stunden täglich arbeitete ich, um meine Idee umzusetzen. Später stellte sich heraus, dass der Inhalt von vielen eingekochten Gläsern schlecht wurde. Meine beste Freundin Barbara meinte dazu lapidar: „Du musst das eben noch ein bisschen üben.“

Im April 2018 kam dann ein neuer Pfleger zu uns - ein seltener Glücksfall! Konstantin aus Griechenland ist ein wunderbarer Mensch mit Herz und großem Einfühlungsvermögen und sehr verlässlich. Er half und unterstützte mich auch über seine dienstlichen Aufgaben hinaus, wusste viel über die griechische Geschichte und ihre Philosophen zu erzählen und er begleitete uns auch gerne in klassische Konzerte. Liebevoll und geduldig fing er an, Marcus das Essen klein geschnitten mit einem kleinen Löffel zu geben. Nach ca. einem halben Jahr mussten wir die Mahlzeiten nur noch in Ausnahmefällen mixen. Das war wunderbar!

Täglich frisch und lecker zubereitet für mich und Marcus:

Das kosmische Gesetz der RESONANZ wurde erkennbar. Ich hatte viel darüber gelesen und nun durften wir erleben, wie wir durch unsere Gedanken und unsere Taten die Realität erschaffen, die wir uns aus tiefstem Herzen wünschen.

Im April 2018: Konstantin und Marcus bei einem Spaziergang im Park „Mittlerer Schlossgarten“, Stuttgart..

Mit Stadtbahn und Bus nach Stuttgart-Rotenberg zur „wandernden Weinprobe“ veranstaltet vom Weingut Warth

Champagner zur Begrüßung französisch geköpft.

Im Hintergrund die Grabkapelle auf dem Rotenberg. 

« Die Liebe höret nimmer auf », so lautet die Inschrift über dem Eingangsportal.

Sinnesfreuden im Weinberg - ein ganz besonderes Erlebnis!

An alle, die den Glauben an die eigenen Selbstheilungskräfte verloren haben.

Ende September 2018

Marcus im Biergarten. Sein Geburtstagsgeschenk für mich ist sensationell - Stehen ohne Stirnband!!! 

… und unser Freund Udo K. hat natürlich gleich erkannt, was hier noch fehlt 😊.